Bei StreetPiano trifft Klaviermusik auf StreetArt.
Sieben renommierte StreetArt-Künstler gestalten am Sonntag, dem 1. August 2010, zwischen 10 und 20 Uhr zu verschiedenen Themen sieben Klaviere im Mauerpark. Anschließend geben Pianisten kleine Auftaktkonzerte auf den frisch gestalteten Instrumenten.
Im Anschluss an die Aktion gehen die Klaviere bis zum 21. August auf Tour durch Berlin und halten an ausgewählten öffentlichen Plätzen und Parks.
Weitere Infos: www.modernsolopiano.net
2010/08/02
2010/07/21
Papergirl
Sehr schöne Idee: Papergirl ist ein Kunstprojekt aus Berlin, bestehend aus Ausstellung, Workshop und einer Verteilaktion, bei der im Stile amerikanischer Zeitungsjungs Kunstrollen vom Fahrrad aus an zufällige Passanten verschenkt werden. Die Grundidee ist, Kunst auf andere Weise als üblich in die Öffentlichkeit zu bringen, Leute zu überraschen und in ihrem Alltag mit Kunst in Kontakt zu bringen. Das Ziel von "Papergirl": Kunst unmittelbar, breitflächig und nicht zielgruppengerichtet in die Öffentlichkeit bringen.
http://papergirl-berlin.de/das-projekt/
http://papergirl-berlin.de/das-projekt/
2010/07/07
2010/07/05
Falleri, Fallera, wir verkaufen jetzt im schönen Fallersleben bei Immertreu-Stoffe
Die Mädels vom Immertreu haben sich ein schönes Konzept ausgedacht. Stoffe und kreative Dinge in einem schnuckligen alten Fachwerkhaus verkaufen! Wir wünschen viel Erfolg und freuen uns, mit dabei zu sein!
2010/07/04
2010/07/03
STREET HEART goes 100! Der 100. Verkauf bekommt 1 Leinwand DANKESCHÖN!
STREET HEART feiert bald sein 1. Jubiläum. Nach unserem Start im Februar können wir nun bald auf unsere erste 100 anstoßen! Wir bedanken uns gaaaaaaaaanz herzlichst bei allen Fans und Freunden und schenkt dem 100. Leinwand-Käufer ein kleines STREET ART gratis zu seinem Kauf!
zum STREET HEART Shop >>>>>
2010/06/30
DaWeltmeisterschaft bei DAWANDA
STREET HEART ist mit dabei und im Sommerkoffer 6 brandneue Banksy Motive!
Die DaWeltmeisterschaft findet von Freitag, den 25.6.2010,
bis Sonntag, den 11.7.2010, täglich von 9 bis 24 Uhr statt.
2010/06/27
Blogger United Bannerplatzverlosung
Blogger United hat es sich zur Aufgabe gemacht, Blogger auf der ganzen Welt, unkompliziert auf Facebook zu vereinen, damit die Kommunikation zwischen Bloggern um einiges vereinfacht wird und jeder die Chance hat, ganz leicht noch mehr Leser für seinen Blog zu gewinnen.
Verlost werden zwei Bannerplätze in unserer Sidebar unter der Überschrift: “Vielleicht interessiert dich auch:”, wo zwei von euch, die ausgelost werden, ihren 125 mal 125 Pixel Banner setzen lassen können und ihn genau 5 Monate dort genießen dürfen. Die Banner in der Sidebar werden auf jeder Seite von BloggerUnited.de gesehen, was bedeutet, dass ihr 5 Monate kostenlose Werbung für euren Blog hier im vollen Umfang bei uns machen könnt.
http://bloggerunited.de/2010/05/blogger-united-bannerverlosung/
http://www.facebook.com/BloggerUnited
Verlost werden zwei Bannerplätze in unserer Sidebar unter der Überschrift: “Vielleicht interessiert dich auch:”, wo zwei von euch, die ausgelost werden, ihren 125 mal 125 Pixel Banner setzen lassen können und ihn genau 5 Monate dort genießen dürfen. Die Banner in der Sidebar werden auf jeder Seite von BloggerUnited.de gesehen, was bedeutet, dass ihr 5 Monate kostenlose Werbung für euren Blog hier im vollen Umfang bei uns machen könnt.
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2010/06/23
11 Freunde WM Hauptquartier
11 Freunde Public Viewing Promo und die Comments der Straße dazu. Warschauer/Revaler Berlin Fhain
ALIAS Ad Buster dazu
ALIAS Ad Buster dazu
2010/06/16
Schöner wohnen mit DaWanda
Zum Wohnfühlen: kreative Ideen für Dein Lieblingszimmer
Im Wohnzimmer wollen wir relaxen, mit Familie und Freunden zusammensitzen, spielen, lesen oder fernsehen. Und das alles natürlich in gemütlicher Atmosphäre! Mit ein paar ausgewählten Einzelstücken bekommt Dein Raum ganz schnell eine individuelle Note: mit schicken Sofakissen, schönen Lampen, Kunstobjekten für die Wände und ausgefallenen Designermöbeln, die wir hier für Dich zusammengestellt haben. Viel Spaß beim Stöbern!link zu Dawanda
2010/06/15
ERINNERUNGEN VON MORGEN (VON MAXIM BILLER)
Als mein Vater im April 1971 die Tür unserer Prager Wohnung hinter sich abschloss und zum Flughafen fuhr, hätte er danach den Schlüssel wegwerfen können – denn wir kehrten nie wieder in die Krkonosska 3 zurück. Alles, was wir brauchten, war schon in Hamburg: Bettdecken, Bücher, ein paar Ikonen zum Verkaufen, Geschirr, Besteck. Alles, was wir nicht brauchten, blieb für immer in Prag.
Stellen Sie sich eine Vierzimmerwohnung vor, in der Beletage eines Jugendstilhauses, in Vinohrady am Riegerpark, wo Mitte der 1960er-Jahre eine relativ glückliche Prager Intellektuellenfamilie lebt. Draußen werden die Röcke immer kürzer, die Musik immer lauter, keiner hat mehr Angst vor den Kommunisten und ihrer Spießerpartei. Und drinnen wird das Leben auch immer schöner. Es fing mit einem luxuriösen, fast schon italienischen Stehaschenbecher aus Messing an, den meine Eltern beim einzigen Altwarenhändler Prags, der nicht nach dem Gottwald-Putsch verstaatlicht wurde, entdeckt hatten.
Solche Aschenbecher hatten in der paradiesischen Vorkriegszeit überall in Wartesälen von Bahnhöfen und in Bahnhofsbars gestanden, und plötzlich stand so einer in unserem Wohnzimmer. Das bedeutete etwas, das merkten sogar wir Kinder. Während die Erwachsenen bis drei Uhr nachts über Politik diskutierten und sich manchmal äußerst unpolitische Blicke zuwarfen, aschten sie sehr bewusst hinein, die Männer hastig, cool, die Frauen mit ihrem archaischem Sinn für Eleganz und Timing.
Damals erst fing meine Mutter – längst über 30 – zu rauchen an. Und in dieser Zeit begannen meine Eltern, in ihrer freien Zeit in Antiquitätenläden zu gehen und Bekannte nach alten Möbeln zu fragen, die sie nicht brauchten. Einmal lasen sie in „Vecerni Praha“ eine Anzeige und kauften in einem Prager Villenviertel von einem alten, freundlichen Apotheker einen honigfarbenen Biedermeiersekretär. Im Geheimfach des Sekretärs entdeckte meine Mutter Dokumente aus der Nazizeit, die verrieten, dass der Apotheker ein Verbrecher war, dessen Apotheke vor dem Krieg Juden gehört hatte. Das machte den Sekretär natürlich noch interessanter.
Nach dem Sekretär kam das Barocksofa mit der viel zu harten Rückenlehne, dann kamen die Art-déco-Vitrinenschränke, in die meine Eltern auf russische Art Bücher statt Porzellan stellten, dann ein riesiger dunkelbrauner Eichentisch aus der Masaryk-Zeit, dann ein strahlender alter Rabbiner, von einem Rembrandt-Schüler sehr lange nach Rembrandts Tod gemalt – und schließlich kamen die Russen und 100 Jahre Emigration.
In Hamburg zogen wir, obwohl wir noch nicht viel Geld hatten, bald wieder in ein Jugendstilhaus in der Nähe eines Parks. Und bald begann sich die Wohnung mit ähnlichen Bildern und Möbeln zu füllen wie in Prag, nur dass sie nicht mehr ganz so ausgesucht waren. Einiges kam vom Sperrmüll, ein paar Möbelstücke hatten die Vormieter dagelassen, so wie die riesige, hässliche, sympathische Kaiser-Wilhelm-Anrichte, die bis heute im Wohnzimmer meiner Eltern steht, oder der schwere dunkelbraune Schreibtisch aus der Designsteinzeit, an dem mein Vater immer noch jeden Tag von morgens bis abends sitzt und seine Übersetzungen macht und am friedlichsten wirkt.
Was ist schon Geld, wenn die Stimmung stimmt! Wir fühlten uns alle von Anfang an sehr gut in der Hamburger Wohnung. Sie hatte schnell wieder diesen für uns typischen Prager-Frühling-Touch, dieses Irgendwas, das entsteht, wenn man gute und halb gute Antiquitäten, tschechische Pop-Art-Bilder, alte Teppiche und jüdischen Devotionalien zusammenrührt, wenn Dinge, mit denen man sich umgibt, mehr bedeuten als „Habe ich im neuen AD gesehen“. Hamburg, das war bald wieder dieser Nussbraun-schön-gemütlich-Mix, dessen befreiende, freundliche Stimmung auch immer damit zu tun hat, dass es in dieser Familie, solange es nicht um Familienfragen geht, keinen einzigen Ideologen gibt, weder politisch noch ästhetisch. Was uns gefällt, kaufen wir und stellen es rein, legen es hin, hängen es auf. Sind darum die Leute so gern bei uns? Fühlen sie sich deshalb in unseren Wohnungen wie, sagen wir, in einem burlesken, menschenfreundlichen Jaroslav-Hasek-Roman und nicht in einer eisigen Peter-Handke-Erzählung?
Ich sage „Wohnungen“, weil meine Schwester und ich seit Jahren genauso leben. Wir haben es natürlich nicht gleich bemerkt. Sie wohnt in London, ich wohne in Berlin. Aber wann immer ich zu ihr komme, sage ich dasselbe, was sie sagt, wenn sie mich besucht: „Hier sieht es ja genauso aus wie bei Mama und Papa!“ Nicht ganz, antwortet dann der andere, aber etwas schon.
Bei ihr gibt es natürlich längst ein paar englische Ecken – ich frage mich zum Beispiel, ob ihr Schreibtisch Early oder High Victorian oder bloß vom Flohmarkt in Notting Hill Gate ist –, aber der Rest ist total Hamburg und Prag, überall Bücher, Bilder, Lampen, Sessel, zwischen denen man sich sofort wieder meine jungen Eltern rauchend, diskutierend und flirtend in ihrer besten Prager Zeit vorstellen kann. Mich hat leider ein bisschen der westliche Designwahn erfasst, eine Seelenkrankheit, deren Ursachen ich bis heute nicht wirklich verstehe. Wieso liebe ich Möbel aus den goldenen, friedlichen Tagen des Westens so sehr wie andere Menschen Kunst oder Literatur? Was bedeuten mir Hocker von Alvar Aalto, Lampen von Joe Colombo, Tische und Stühle von Jean Prouvé und Tapio Wirkkala, die ich mir eigentlich gar nicht leisten kann? Jetzt verstehe ich: Ich fühle mich zwischen ihnen so gut, schön und fortschrittlich, wie die berühmten Designer der zweiten Hälfte des 20. Jahunderts sich gefühlt haben müssen, als sie sie entwarfen. Und dann auch noch dieser Zeitmaschineneffekt! Kaum sitze ich in meinem aberwitzig schönen Butterflychair von Pierre Paulin oder auf dem beigebraun karierten Klappsessel von Takeshi Nii, fliege ich in die Krkonosska 3 zurück. Es ist zwar alles bei mir ein bisschen heller und hochnäsiger als bei Mama und Papa – aber am Ende ist es trotzdem wieder unser böhmischer Nussbraun-schön-gemütlich-Mix.
Wir wohnen, wie wir gelebt haben. Das ist es, was ich sagen wollte. Und wir leben, wenn uns das Glück nicht verlässt, immer so gut, dass die Dinge, mit denen wir uns umgeben, jetzt schon die schönen Erinnerungen von morgen sind. Verstehen Sie ungefähr, was ich meine? In meinem Wohnzimmer hängt eine riesige Tuschezeichnung von Richard Fremund. Fremund war ein paar Jahre lang einer der besten tschechischen Maler. Er fing in den kalten 50ern als Matisse-Bewunderer an, machte als Lichtenstein-Alter-Ego weiter und endete als verwirrter Folklorist. Der Frauenkopf in meinem Wohnzimmer stammt aus der guten Zeit. Er hat ihn während einer Vorstellung im Semafor-Theater live auf der Bühne gemalt. Er zeigt – Pop Art at it’s best – eine der sechs Frauen Heinrichs des VIII., um deren Schönheit und Frechheit es in dem Stück geht. Das Bild ist groß, poetisch, weich, expressiv. Ich kenne es, seit ich ein Junge in Prag war. Dort hing es zuerst, dann in Hamburg, und als ich von zu Hause auszog, gab meine Mutter es mir mit. Sie hatte es bei unserer Flucht aus der Krkonosska retten können, indem sie es in letzter Sekunde aus dem Rahmen nahm, zusammenrollte, ein Gummi aus den Haaren zog, darüberschob und dann die Rolle neben mich auf die Rückbank unseres Fiat 500 warf. Sollte ich eines Tages auch ganz schnell weggehen und die Tür meiner Wohnung für immer hinter mir zuschließen müssen, nähme ich nur dieses Bild mit, sonst nichts.
Maxim Biller, geboren 1960, stammt aus der Tschechoslowakei und emigrierte 1970 nach Deutschland. Der Schriftsteller und Journalist schreibt derzeit die satirische Kolumne „Moralische Geschichten“ für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Sein Selbstporträt „Der gebrauchte Jude“ erscheint im November 2009 bei Kiepenheuer & Witsch.
Stellen Sie sich eine Vierzimmerwohnung vor, in der Beletage eines Jugendstilhauses, in Vinohrady am Riegerpark, wo Mitte der 1960er-Jahre eine relativ glückliche Prager Intellektuellenfamilie lebt. Draußen werden die Röcke immer kürzer, die Musik immer lauter, keiner hat mehr Angst vor den Kommunisten und ihrer Spießerpartei. Und drinnen wird das Leben auch immer schöner. Es fing mit einem luxuriösen, fast schon italienischen Stehaschenbecher aus Messing an, den meine Eltern beim einzigen Altwarenhändler Prags, der nicht nach dem Gottwald-Putsch verstaatlicht wurde, entdeckt hatten.
Solche Aschenbecher hatten in der paradiesischen Vorkriegszeit überall in Wartesälen von Bahnhöfen und in Bahnhofsbars gestanden, und plötzlich stand so einer in unserem Wohnzimmer. Das bedeutete etwas, das merkten sogar wir Kinder. Während die Erwachsenen bis drei Uhr nachts über Politik diskutierten und sich manchmal äußerst unpolitische Blicke zuwarfen, aschten sie sehr bewusst hinein, die Männer hastig, cool, die Frauen mit ihrem archaischem Sinn für Eleganz und Timing.
Damals erst fing meine Mutter – längst über 30 – zu rauchen an. Und in dieser Zeit begannen meine Eltern, in ihrer freien Zeit in Antiquitätenläden zu gehen und Bekannte nach alten Möbeln zu fragen, die sie nicht brauchten. Einmal lasen sie in „Vecerni Praha“ eine Anzeige und kauften in einem Prager Villenviertel von einem alten, freundlichen Apotheker einen honigfarbenen Biedermeiersekretär. Im Geheimfach des Sekretärs entdeckte meine Mutter Dokumente aus der Nazizeit, die verrieten, dass der Apotheker ein Verbrecher war, dessen Apotheke vor dem Krieg Juden gehört hatte. Das machte den Sekretär natürlich noch interessanter.
Nach dem Sekretär kam das Barocksofa mit der viel zu harten Rückenlehne, dann kamen die Art-déco-Vitrinenschränke, in die meine Eltern auf russische Art Bücher statt Porzellan stellten, dann ein riesiger dunkelbrauner Eichentisch aus der Masaryk-Zeit, dann ein strahlender alter Rabbiner, von einem Rembrandt-Schüler sehr lange nach Rembrandts Tod gemalt – und schließlich kamen die Russen und 100 Jahre Emigration.
In Hamburg zogen wir, obwohl wir noch nicht viel Geld hatten, bald wieder in ein Jugendstilhaus in der Nähe eines Parks. Und bald begann sich die Wohnung mit ähnlichen Bildern und Möbeln zu füllen wie in Prag, nur dass sie nicht mehr ganz so ausgesucht waren. Einiges kam vom Sperrmüll, ein paar Möbelstücke hatten die Vormieter dagelassen, so wie die riesige, hässliche, sympathische Kaiser-Wilhelm-Anrichte, die bis heute im Wohnzimmer meiner Eltern steht, oder der schwere dunkelbraune Schreibtisch aus der Designsteinzeit, an dem mein Vater immer noch jeden Tag von morgens bis abends sitzt und seine Übersetzungen macht und am friedlichsten wirkt.
Was ist schon Geld, wenn die Stimmung stimmt! Wir fühlten uns alle von Anfang an sehr gut in der Hamburger Wohnung. Sie hatte schnell wieder diesen für uns typischen Prager-Frühling-Touch, dieses Irgendwas, das entsteht, wenn man gute und halb gute Antiquitäten, tschechische Pop-Art-Bilder, alte Teppiche und jüdischen Devotionalien zusammenrührt, wenn Dinge, mit denen man sich umgibt, mehr bedeuten als „Habe ich im neuen AD gesehen“. Hamburg, das war bald wieder dieser Nussbraun-schön-gemütlich-Mix, dessen befreiende, freundliche Stimmung auch immer damit zu tun hat, dass es in dieser Familie, solange es nicht um Familienfragen geht, keinen einzigen Ideologen gibt, weder politisch noch ästhetisch. Was uns gefällt, kaufen wir und stellen es rein, legen es hin, hängen es auf. Sind darum die Leute so gern bei uns? Fühlen sie sich deshalb in unseren Wohnungen wie, sagen wir, in einem burlesken, menschenfreundlichen Jaroslav-Hasek-Roman und nicht in einer eisigen Peter-Handke-Erzählung?
Ich sage „Wohnungen“, weil meine Schwester und ich seit Jahren genauso leben. Wir haben es natürlich nicht gleich bemerkt. Sie wohnt in London, ich wohne in Berlin. Aber wann immer ich zu ihr komme, sage ich dasselbe, was sie sagt, wenn sie mich besucht: „Hier sieht es ja genauso aus wie bei Mama und Papa!“ Nicht ganz, antwortet dann der andere, aber etwas schon.
Bei ihr gibt es natürlich längst ein paar englische Ecken – ich frage mich zum Beispiel, ob ihr Schreibtisch Early oder High Victorian oder bloß vom Flohmarkt in Notting Hill Gate ist –, aber der Rest ist total Hamburg und Prag, überall Bücher, Bilder, Lampen, Sessel, zwischen denen man sich sofort wieder meine jungen Eltern rauchend, diskutierend und flirtend in ihrer besten Prager Zeit vorstellen kann. Mich hat leider ein bisschen der westliche Designwahn erfasst, eine Seelenkrankheit, deren Ursachen ich bis heute nicht wirklich verstehe. Wieso liebe ich Möbel aus den goldenen, friedlichen Tagen des Westens so sehr wie andere Menschen Kunst oder Literatur? Was bedeuten mir Hocker von Alvar Aalto, Lampen von Joe Colombo, Tische und Stühle von Jean Prouvé und Tapio Wirkkala, die ich mir eigentlich gar nicht leisten kann? Jetzt verstehe ich: Ich fühle mich zwischen ihnen so gut, schön und fortschrittlich, wie die berühmten Designer der zweiten Hälfte des 20. Jahunderts sich gefühlt haben müssen, als sie sie entwarfen. Und dann auch noch dieser Zeitmaschineneffekt! Kaum sitze ich in meinem aberwitzig schönen Butterflychair von Pierre Paulin oder auf dem beigebraun karierten Klappsessel von Takeshi Nii, fliege ich in die Krkonosska 3 zurück. Es ist zwar alles bei mir ein bisschen heller und hochnäsiger als bei Mama und Papa – aber am Ende ist es trotzdem wieder unser böhmischer Nussbraun-schön-gemütlich-Mix.
Wir wohnen, wie wir gelebt haben. Das ist es, was ich sagen wollte. Und wir leben, wenn uns das Glück nicht verlässt, immer so gut, dass die Dinge, mit denen wir uns umgeben, jetzt schon die schönen Erinnerungen von morgen sind. Verstehen Sie ungefähr, was ich meine? In meinem Wohnzimmer hängt eine riesige Tuschezeichnung von Richard Fremund. Fremund war ein paar Jahre lang einer der besten tschechischen Maler. Er fing in den kalten 50ern als Matisse-Bewunderer an, machte als Lichtenstein-Alter-Ego weiter und endete als verwirrter Folklorist. Der Frauenkopf in meinem Wohnzimmer stammt aus der guten Zeit. Er hat ihn während einer Vorstellung im Semafor-Theater live auf der Bühne gemalt. Er zeigt – Pop Art at it’s best – eine der sechs Frauen Heinrichs des VIII., um deren Schönheit und Frechheit es in dem Stück geht. Das Bild ist groß, poetisch, weich, expressiv. Ich kenne es, seit ich ein Junge in Prag war. Dort hing es zuerst, dann in Hamburg, und als ich von zu Hause auszog, gab meine Mutter es mir mit. Sie hatte es bei unserer Flucht aus der Krkonosska retten können, indem sie es in letzter Sekunde aus dem Rahmen nahm, zusammenrollte, ein Gummi aus den Haaren zog, darüberschob und dann die Rolle neben mich auf die Rückbank unseres Fiat 500 warf. Sollte ich eines Tages auch ganz schnell weggehen und die Tür meiner Wohnung für immer hinter mir zuschließen müssen, nähme ich nur dieses Bild mit, sonst nichts.
Maxim Biller, geboren 1960, stammt aus der Tschechoslowakei und emigrierte 1970 nach Deutschland. Der Schriftsteller und Journalist schreibt derzeit die satirische Kolumne „Moralische Geschichten“ für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Sein Selbstporträt „Der gebrauchte Jude“ erscheint im November 2009 bei Kiepenheuer & Witsch.
2010/06/13
Top 30 bei Dawanda Wohnen & Leben
Nach der Top 10 im Bereich Kunst-Shops werden wir auch gelistet in den Top 30 / Wohnen und Leben !
Im Bereich Wandgestaltung sind 1.359 Shops insgesamt online. 10.428 Shops gibt es im gesamten Wohnen und Leben Bereich. Ein guter Schnitt :-)
http://de.dawanda.com/catalog/shops/6?category_id=1314&filter=top
Im Bereich Wandgestaltung sind 1.359 Shops insgesamt online. 10.428 Shops gibt es im gesamten Wohnen und Leben Bereich. Ein guter Schnitt :-)
http://de.dawanda.com/catalog/shops/6?category_id=1314&filter=top
2010/06/12
STREET ART/ Abgrenzung als Bedürfnis
Abgrenzung ist heute ein Bedürfnis, das stets produziert wird, jedoch ein Gegenüber voraussetzt und die Subjekte ins System der Märkte mit einbezieht. Die Abhängigkeit liegt darin, Unabhängigkeit im Spiegel der Anderen bestätigt haben zu wollen und nur durch andere bestätigt zu bekommen.
Auch Anerkennung durch Abgrenzung ist somit ein heutiger Wert, eine Art `Währung', wenn auch (oft) ohne Zahlungszufuhr. Auch die, die sich antikapitalistisch geben und vermeintlich gegen den Kommerz kleben, treiben eine Art `Tausch`auf der Straße.
Ich gebe etwas, ich bekomme etwas. Oder: Ich klebe und ihr wertschätzt oder registriert mich zumindest. Ich klebe, also bin ich.
(Auzug aus: Street Art, Legenden der Strasse, S. 176, Jens Thomas, 2009, Berlin)
Auch Anerkennung durch Abgrenzung ist somit ein heutiger Wert, eine Art `Währung', wenn auch (oft) ohne Zahlungszufuhr. Auch die, die sich antikapitalistisch geben und vermeintlich gegen den Kommerz kleben, treiben eine Art `Tausch`auf der Straße.
Ich gebe etwas, ich bekomme etwas. Oder: Ich klebe und ihr wertschätzt oder registriert mich zumindest. Ich klebe, also bin ich.
(Auzug aus: Street Art, Legenden der Strasse, S. 176, Jens Thomas, 2009, Berlin)
Big Bambú im Metropolitan Museum of Art
Beeindruckend! Big Bambú The twin artists Mike and
Doug Starn are creating a monumental bamboo structure on the terrace of
the Metropolitan Museum of Art, a perpetual work-in-progress that will
evolve over a six-month period.http://video.nytimes.com/video/2010/04/2 2/arts/design/1247467682400/big-bamb.htm l
2010/06/11
2010/06/08
2010/06/03
2010/05/30
Nicht nur für Männer!
Jetzt neu bei STREET HEART: PORN ART auf Leinwand http://bit.ly/ayvE4g
Unsere kleine Hommage an die Sexploitation Filme á la Russ Meyer, der von sich selber sagte: „Hätte ich mich nicht so sehr für Titten interessiert, wäre aus mir vielleicht ein großer Filmemacher geworden“.
Drei seiner Filme wurden in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen.
Kurier /Mein Sonntag/ Ausgabe vom 16.5.2010, Wien
GREAT! TOP TEN im Bereich Dawanda Kunst
STREET HEART ist unter den besten 10 Shops im Bereich DAWANDA KUNST vertreten! :-)
DAWANDA BESTSELLER LISTE
2010/05/29
MAKE YOUR LIFE MEMORABLE!
Wir lieben die schönen Produkte der schwedischen Firma Bookbinders Design und haben schon unser halbes Office mit den farbenfrohen Notizbüchern und Ordern ausgestattet! Da macht das kreativ sein doppelt Spaß!
Stoffbox A6 Iris Purple von Bookbinders www.bookbindersdesign.com
Stifte von Lyra
Postkarte von Street Heart STREET HEART DAWANDA SHOP
STREET HEART LISTENS TO - "Once upon a rooftop"
MUSIK KANN SOOOOOO SCHÖN SEIN!
Once Upon A Rooftop, das sind Steffen Wilhelmi und Karolin Plath - ein Stück Stadtfelder Dach-Feeling aus Magdeburg. Vom Dach auf die Bühne springen wir mal laut, mal leise, mal romantisch und mal frech und singen von all den bunten Begegnungen. Für uns sind sie das schönste Sing-a-Songwriter Duo, seit es Schokolade gibt :-)
STREET HEART GOES ACHTUNG BERLIN – NEW BERLIN FILM AWARD
Finest Street Art aus Berlin trifft auf Dokudrama und künstlerischen Autorenfilm, Thriller, Zombie /Splatter- bis hin zum Feel-Good-Movie. Authentizität und urbane Identität verschmelzen zu Emotion – STREET HEART 2010!
Der achtung berlin – new berlin film award präsentiert vom 14. – 21. April 2010 bereits zum sechsten Mal den kreativen Output der Berliner und Brandenburger Filmschaffenden. Vom Drama bis zum Feel-Good-Movie zeigt das Festival für Neues Deutsches Kinos aus Berlin die Geheimtipps und Perlen des laufenden Filmjahres. Rund 11 000 Besucher hat das Festival im vergangenen Jahr gezählt. Damit ist achtung berlin nach Berlinale und dem Kurzfilmfest Interfilm das drittgrößte Festival der Stadt.
Street Heart - Finest street art from berlin
http://www.achtungberlin.de/
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